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Grundlagen der Motivation und was sie für das Arbeitsleben bedeuten



In diesem Beitrag möchte ich dir die Grundlagen der Motivation näherbringen.


Motivation ist in aller Munde. "Heute bin ich einfach nicht motiviert", den Satz haben wir doch alle schon einmal benutzt, wenn wir keine Lust auf unseren Job, Sport oder das Putzen der Wohnung hatten.


In diesem Artikel erfährst du:

  • was Motivation ist

  • wie sie entsteht und wie sie verloren geht

  • wie du deine Mitarbeiter motivieren kannst


Legen wir gleich los!



Inhaltsverzeichnis




Grundlegendes: Was ist Motivation?


Oft sprechen wir von Motivation und meinen damit ein energiegeladenes Gefühl von Tatendrang. Dabei hat jede Tätigkeit (und auch jedes Unterlassen einer Tätigkeit) eine Motivation zur Grundlage.


Motivation ist der Antrieb zum Handeln, also der Grund, wieso wir etwas tun. Ohne Motivation zu gewissen Handlungen, würden wir sie schlichtweg nicht tun.


Wir brauchen einen Anreiz, eine Art Belohnung in Aussicht hat, um aktiv zu werden.


Wir kochen beispielsweise mit der Motivation, etwas zu essen und putzen, damit unsere Wohnung sauber ist. Nur sehr wenige Menschen machen diese Tätigkeiten einfach aus Freude.


Auch für die Ausübung unseres Berufs brauchen wir daher mindestens ein Motiv.

Was sind Motive?


Als Motive werden diese Anreize zum Handeln bezeichnet. In der Motivationspsychologie entsteht ein Motiv, um ein Mangelempfinden zu beseitigen. Wir haben also ein unbefriedigtes Bedürfnis und es entwickelt sich das Motiv, dieses zu befriedigen.


Motivation besteht als aus einem Mangelempfinden.


Motivation oder Volition?


Dieser Absatz ist eine Ergänzung zum ursprünglichen Artikel, da ich in der Zwischenzeit auf den Begriff "Volition" gestoßen bin.


Volition ist eng verknüpft mit der Motivation. Sie wird auch als Umsetzungskompetenz oder Willenskraft bezeichnet.

Durch Motivation entstehen Ziele und Volition ist die Fähigkeit, diese durch Handlungen und Durchhaltevermögen zu erreichen.


Im Gegensatz zur Motivation ist die Volition messbar, in dem wir die Aktivitäten und deren Effektivität analysieren können.


Oft sprechen wir von Motivation, obwohl wir Volition meinen.


Extrinsische vs. intrinsische Motivation


Wir unterscheiden zwei verschiedenen Arten von Motivation anhand ihrer Herkunft, die intrinsische und extrinsische Motivation.


Extrinsische Motivation


Bei der extrinsischen Motivation gibt uns ein Reiz von außen den Antrieb zu einer bestimmten Handlung. Hier ist eine also eine direkte Belohnung das Ziel, wie das frisch gekochte Essen oder die saubere Wohnung.


Weitere Beispiele für extrinsische Motivation:


  • Lohn & Gehalt

  • Lob & Anerkennung

  • alle monetären Anreize

  • Wertschätzung und Anerkennung

  • Zugehörigkeit

  • Ansehen


Intrinsische Motivation


Die intrinsische Motivation bezeichnen wir als die Motivation von innen heraus. Hier ist die Tätigkeit selbst das Ziel und zugleich die Belohnung, weil sie uns z.B. Spaß macht oder wir neugierig sind. Hobbies wie die meisten Sportarten oder das Lesen von einem Roman sind hierfür gute Beispiele.


Auch intrinsisch motiviert sind unsere Handlungen, die wir ausüben, weil sie nach unser eigenem Werte System moralisch richtig sind.


Beispiele für die Entstehung intrinsischer Motivation:

  • Spaß

  • Neugierde

  • unsere Werte und Prinzipien


Eine Tätigkeit kann sowohl extrinsisch und gleichzeitig intrinsisch motiviert sein


Die beiden Arten von Motivation sind jedoch nicht einfach in schwarz und weiß einzuteilen. Bei einigen Tätigkeiten können beide Arten der Motivation gleichzeitig auftreten.

Wir können beispielsweise Sport machen, weil es uns Spaß bringt und gleichzeitig, weil wir einen gesunden und attraktiven Körper haben möchten.


Im ersten Moment klingt das nach einer Win-Win Situation, doch diese Kombination ist leider mit etwas Vorsicht zu genießen.


Die extrinsische Motivation kann die intrinsische verdrängen


Unsere intrinsische Motivation ist ein sensibles Konstrukt und kann durch die extrinsische Motivation verdrängt werden.


Erhalten wir zusätzlich zu unseren intrinsischen Motivation auch äußere Belohnungen,

finden wir gefallen an diesem Nebeneffekt und gewöhnen wir uns an ihn. Wir haben nun zusätzlich ein extrinsisches Motiv.


Im ersten Moment scheinen sich die Motivationsformen zu addieren und für kurze Zeit steigt unsere Gesamtmotivation.


Doch leider verliert unsere intrinsische Motivation in den meisten Fällen an Stärke. Spätestens, wenn der äußere Motivationsfaktor wieder wegfällt, verspüren wir deutlich weniger Befriedigung. Schließlich haben wir vorher für dieselbe Tätigkeit mehr Belohnungen erhalten.


Unsere Gesamtmotivation sinkt nun auf ein niedrigeres Level als ursprünglich ohne die äußeren Anreize.


Daher ist Vorsicht geboten wenn man “sein Hobby zum Beruf macht.


Wie viel Anreiz empfindet ein Profi Fußballer, privat mit seinen Freunden zu spielen? Wie viel Freude empfindet ein Koch, wenn er zuhause für sich das Essen zubereitet?

Welchen Einfluss hat es auf die Motivation eines Mitarbeiters, wenn er mehrere Jahre in Folge eine freiwillige Bonuszahlung erhalten hat - und dann nicht mehr?


Egal ob Geld, Wertschätzung oder Ruhm, wir wollen immer mehr davon.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier


Die extrinsischen Motivationsfaktoren bringen noch eine weitere Tücke mit sich: wir gewöhnen uns ganz schnell an sie.


Eine Gehaltserhöhung oder ein neuer Dienstwagen beispielsweise befriedigen uns meist nur für kurze Zeit, danach empfinden wir diese Dinge schon fast als Selbstverständlichkeit.


Extrinsische Motivation ist also auch im Arbeitsleben mit Bedacht einzusetzen.

Daher kommen wir nun dazu, wie sich die verschiedenen Arten von Motivationsfaktoren sich im Berufsleben auswirken.



Welche Rolle spielt Motivation im Arbeitsleben


Die Grundsätze der Motivation sind allgemeingültig, daher können wir sie gut auf das Arbeitsleben übertragen. Was bedeuten diese theoretischen Grundlagen nun für unser Arbeitsleben?


Deine Mitarbeiter Anreize brauchen, um ihrer Arbeit nachzugehen - intrinsisch und / oder extrinsisch.

Viele Arbeitgeber sind der Meinung, dass die Gehaltszahlung als Anreiz ausreichen sollte und sie sehen es nicht ein, mehr in die Motivation ihrer Angestellten zu investieren.

Egal, ob dies faktisch korrekt ist oder nicht, diese Einstellung ist nicht konstruktiv.


Wenn du verstehst, wie genau Motivation funktioniert, kannst du mit deinem Unternehmen sehr stark davon profitieren.


Denn die Motivation ist bekannt dafür, einen enormen Einfluss auf Produktivität, Leistungsbereitschaft, die Kreativität und auch auf die Fehlerquote zu haben.



Motive im Berufsleben


Die Motivation von Mitarbeitern ist ein eigenständiges Aufgabengebiet um Bereich Human Resources und sind auch ein essentieller Bestandteil vom Happiness Managment bzw. Feel Good Management.


Kommen wir nun zu zwei verschiedenen Arten von Anreizen, die im Berufsleben eine große Rolle spielen.


Monetäre und nicht monetäre Anreize


Wir unterscheiden monetäre und nicht monetäre Anreize. Beide erzeugen externe Motivation.


Monetäre Anreize - auch Incentives genannt - sind alle Anreize, die uns finanziell bereichern. Das beste Beispiel hierfür unser Einkommen. Dies ist für die meisten Arbeitnehmer der absolute Hauptgrund, um einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen.


Weitere typische monetäre Anreize sind:

  • Bonus- und Provisionzahlungen

  • Dienstwagen

  • Dienstreisen

  • Vergünstigungen

  • Weiterbildungen


Nicht monetäre Anreize sind immaterielle Anreize, die nicht monetär messbar sind.


Das sind beispielsweise:

  • Wertschätzung

  • Führungsstil

  • Mitbestimmung

  • Work-Life-Balance


Dazu gibt es Anreize, die eine Kombination aus beiden sind, wie z.B. Karrieremöglichkeiten oder Aufstiegschancen, die eine monetäre Verbesserung mit sich bringen, aber auch eine Anerkennung sind.


Monetäre Anreize haben also nicht nur eine Wirkung, weil sie materiell bereichern.

Durch eine Gehaltserhöhung oder eine Einladung zum Essen erhalten deine Mitarbeiter zwar einen finanziellen Mehrwert, allerdings ist dies auch oft eine Art, Anerkennung und Wertschätzung auszudrücken.



Warum ist die Motivation der Mitarbeiter so wichtig?


Beginnen wir diesen Part mit einer kontroversen Frage: ist die Motivation überhaupt so wichtig?


Die Motivation hat deutlich weniger Einfluss auf den Erfolg, als die meisten Menschen denken!

Ich spreche hier von der dynamischen Power, jetzt sofort Großes bewirken zu wollen. Vor allem neue Mitarbeiter bringen diese Einstellung mit. Dabei ist diese Art der Motivation nicht langfristig zu halten.


Das Gefühl von Motivation vergeht früher oder später.

Egal, wie stark die Begeisterung für einen Job oder ein Projekt ist, es wird der Tag kommen, an dem auch der Traumjob keinen Spaß mehr macht oder das geliebte Projekt einen nur noch frustriert.


Sobald das Gefühl von Motivation vergeht, entscheidet ein anderer Faktor über den Erfolg:

unsere Gewohnheiten.


Dazu kommt, dass wir Menschen uns auch schnell an unsere Belohnungen gewöhnen. Dies betrifft vor allem die extrinsischen Anreize. Daher betrachten wir nun die Auswirkungen dieser etwas genauer.



Die Folgen von extrinsischer Motivation im Arbeitsleben


Im Arbeitsleben existiert sehr viel extrinsische Motivation. Der größte Motivationsfaktor - mit Abstand - ist das Einkommen. Allerdings ist es das Einkommen an sich, nicht die Höhe.


Mehr Gehalt = mehr Motivation?


Wenn deine Mitarbeiter größtenteils wegen des Einkommens bei dir sind, liegt der Gedanke nahe, dass mehr Gehalt zu mehr Motivation führt. Doch das ist nicht der Fall.


Wenn unsere Grundbedürfnisse erfüllt sind, hat mehr Geld deutlich weniger Einfluss auf die Motivation.

Sobald wir unsere Familie ernähren, unsere Miete zahlen und uns auch ab und zu Urlaube und Kinobesuche leisten können, sind monetäre Anreize weniger notwendig.


Dies ist das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens.

Dieses Gesetz lässt sich leicht mit einem Beispiel erklären: Das erste Getränk des Abends ist ein wahrer Genuss, ein kalter, erfrischender Beginn einer tollen Freitagnacht. Die Entspannung setzt ein.

Das zweite ist immer noch sehr lecker. Das dritte und vierte können wir dann eventuell erst nach einer Pause zu uns nehmen.

Das 10. Getränk würden wir dann nicht mehr trinken, selbst wenn wir dafür bezahlt würden.


Mit jedem weiteren Stück verringert sich der Nutzen. Genauso ist es auch mit dem Einkommen.


Natürlich spielen Lohn und Gehalt weiterhin eine große Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers und es gibt auch diese Arbeitnehmer, für die Geld und andere monetäre Anreize das einzig Wichtige sind.


Doch wer allein wegen des Geldes bei dir arbeitet, wird auch wegen des Geldes gehen.

Loyalität lässt sich nicht kaufen. Wenn du überwiegend auf monetäre Anreize setzt, lockst du logischerweise nur Mitarbeiter an, die sich eben mit materiellen Werten anlocken lassen. Diese sind auch schnell wieder weg, sobald ein anderes Unternehmen mehr bietet.


An dieser Stelle möchte nicht nochmal darauf hinweisen, dass auch in der Arbeitswelt zu viele extrinsische Motivationsfaktoren, die innere Motivation deiner Mitarbeiter verdrängen und so die Gesamtmotivation senken könnten.


So kann es passieren, dass ursprünglich stark intrinsisch motivierte Arbeitnehmer zu solchen werden, die nur noch auf das finanzielle Angebot achten.




Extrinsische Anreize neben dem Einkommen


Neben Lohn und Gehalt gibt es noch weitere Benefits, die die Leistungsbereitschaft von Mitarbeitern erhöhen sollen, beispielsweise Anerkennung, Status oder Erfolgsbeteiligungen.


Rufen wir uns in Erinnerung, dass extrinsische Motivation verschwinden kann, wenn wir keine Belohnungen erhalten.

Wenn wir arbeiten und leisten, aber keine Fortschritte machen, erhalten wir auch weniger von den heiß begehrten Rewards. Viele extrinsische Anreize wie Provisionszahlungen, Wertschätzung oder das Ansehen erfordern aber zunächst sichtbare und messbare Erfolge.


Externe Motivation ist ein Tauschgeschäft.

Bleiben Entlohnungen aus, können Zweifel und Unsicherheit entstehen und unser Bedürfnis wird nicht erfüllt. Die Konsequenz: unsere Motivation sinkt und eventuell vergeht sie komplett.


Dabei weiß jeder erfolgreiche Mensch, dass es in den meisten Fällen sehr viel Zeit für echten Erfolg braucht.


Die besten Ergebnisse und Fortschritte entstehen nicht durch starke Motivation und Emotionen - im Gegenteil!

Erfolg entsteht durch Ausdauer und langweilige Gewohnheiten, weiterzumachen, wenn man keinen Tatendrang mehr spürt und wenn die Fortschritte nicht den Erwartungen entsprechen. Weiterzumachen, weil wir wir überzeugt sind, dass das, was wir machen, das Richtige ist.


Für den größten Erfolg brauchen wir intrinsische Motivation.

Wenn wir intrinsische Motivation entwickelt haben, ist diese oft sehr stabil und langlebig. Ihr größter Feind sind die extrinsischen Anreize. Daher ist es für dich als Personaler oder Geschäftsführer von Vorteil, die intrinsische Motivation zu fördern.


Intrinsische Motivation von außen erzeugen, wie bitte sollst du das denn schaffen? Das zeige ich dir nun.



Wie kannst du deine Mitarbeiter motivieren?


Die große Frage lautet nun: Wie kannst du Anreize schaffen, um deine Mitarbeiter auf eine konstruktive und produktive Weise zu motivieren.


Du ahnst es bestimmt bereits: es gibt keine allgemeingültiges Rezept für Mitarbeitermotivation, welches für jedes Unternehmen und jeden Angestellten funktioniert.


Daher ist es wichtig, dass du die Grundlagen von Motivation verstehst, um sie auf dein individuelles Unternehmen anwenden zu können. So holst du dir die Macht, für Erfolg zu sorgen.


Widmen wir uns zuerst einer ernüchternden Frage:


Warum gehen deine Mitarbeiter arbeiten?


Betrachten wir das Arbeitsleben realistisch: Die meisten Menschen gehen einer beruflichen Tätigkeit nach, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Durch das Gehalt erfüllen wir alle unsere Existenzbedürfnisse nach Nahrung, Unterkunft, Bekleidung usw.


Arbeitnehmer brauchen also keine weitere Motivation um arbeiten zu gehen, sie brauchen lediglich ein Motiv bei DIR zu arbeiten.


Geld = Geld, auch wenn es in der Höhe variiert. Was dich aber von anderen Arbeitgebern unterscheidet sind unter anderem die

  • Arbeitsatmosphäre

  • Kommunikation und der Umgang

  • Wertschätzung

  • Karrieremöglichkeiten

  • Stabilität und Sicherheit

  • Work-Life-Balance


Attraktive Alleinstellungsmerkmale sind enorm wichtig für ein starkes Employer Branding.

Intrinsische Motivation durch Beteiligung


Es gibt nicht viele Möglichkeiten, wie du von außen intrinsische Motivation bei deinen Mitarbeitern erzeugen kannst. Eine der wenigen Methoden, die du einsetzten kannst, sind Selbst- und Mitbestimmungsrechte. Durch sie kannst du die Verbundenheit zum Unternehmen stärken.


Beteiligunsgmöglichkeiten geben deinen Angestellten das Gefühl, dass sie und ihre Handlungen eine Bedeutung haben, sie wirklich etwas bewegen können und sie nicht nur eine austauschbare Arbeitskraft sind.


Durch die Freiheit, das Vertrauen und die Verantwortung kann sich so die Motivation deiner Mitarbeiter erhöhen und sogar echtes Engagement entstehen. Engagement erzeugt den inneren Wunsch, etwas voran zu treiben und ist per Definition intrinsische Motivation.


Wie du durch Beteiligung das Engagement deiner Mitarbeiter erhöhst, zeige ich dir in diesem Artikel → Wie du durch Mitbestimmungsrechte das Engagement deiner Mitarbeiter erhöhst




Ein respektvoller und konstruktiver Umgang


Ein respektvoller Umgang am Arbeitsplatz ist stets unter den Top 10, wenn man Angestellte fragt, welche Faktoren im Berufsalltag ihnen wichtig sind. Er ist eine Voraussetzung für gutes Verhältnis zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern und kann in extrinsischer und intrinsischer Motivation resultieren.


Wie solltest du mit deinen Mitarbeitern umgehen? Die wichtigsten Kommunikationsregeln als Vorgesetzter lassen sich wie folgt zusammenfassen:


  • lobe großzügig jeden Erfolg und erwünschtes Verhalten

  • gebe ehrliche und aufrichtige Anerkennung

  • achte die Meinung deiner Mitarbeiter

  • bestärke sie in ihrem Selbstvertrauen

  • lasse deine Angestellten immer ihr Gesicht wahren



Warum es schwer ist, deine Mitarbeiter einfach zu fragen, was sie motiviert


Da wir gerade beim Thema Kommunikation sind, können wir uns gleich die Frage stellen, warum du deine Mitarbeiter nicht einfach fragen könntest, was sie motiviert. Auf diese Weise könntest du dir das Ausprobieren, Abwägen und Rätselraten ersparen.


Doch leider funktioniert das aus 2 Gründen nicht nicht so leicht.


Grund Nr. 1 : Wir Menschen wissen nicht, was uns motiviert


Um Motivation zu verstehen, müssen wir uns aktiv mit ihr beschäftigen. Doch wie viele Menschen, insbesondere Arbeitnehmer, tun das in ihrer Freizeit?

Ohne diese Bildung haben wir Vorstellungen davon, was uns motiviert und das sind meist extrinsische Anreize.


An diese können wir uns schnell gewöhnen und sie können unsere intrinsische Motivation verdrängen. Dadurch sind wir eventuell unmotivierter als vorher und wir brauchen mehr und mehr und immer mehr. So kann eine Abwärtsspirale entstehen und ebenso das Gefühl, dass wir nicht glücklich sind und gar nicht wissen, was wir wollen. Diese Orientierungslosigkeit ist ein absoluter Motivationskiller.


Grund Nr. 2: Was wir wollen ist oft nicht gut für uns


Manchmal wissen wir genau, was wir wollen, doch es ist nicht gut für uns. Wir denken zwar, dass es das ist, aber oft schaden uns unsere Bedürfnisse mehr als sie uns gut tun. Wir wollen vielleicht das Home Office, doch können im Endeffekt zuhause nach Feierabend nicht mehr abschalten.


Du kannst und solltest deine Mitarbeiter natürlich trotz der beiden genannten Gründe nach ihren Einschätzungen fragen. Du solltest sie nur nicht 1 zu 1 übernehmen und mithilfe deines Wissens über Motivation die Sinnhaftigkeit abwägen.


Noch ein wichtiger Tipp: verhindere Demotivation


Dies ist vielleicht der beste Tipp von allen: vermeide Faktoren, die deine Mitarbeiter demotivieren.


In einigen Fällen brauchen Mitarbeiter gar nicht mehr Motivation, es würde schon reichen, ihre eigene Motivation einfach zu erhalten.

Dafür kannst du einfach alle Methoden zum Motivieren nehmen, sie in das Gegenteil verwandeln und das dann vermeiden.


Vermeide also:

  • Unsicherheit des eigenen Arbeitsplatzes

  • Das alleinige Motivieren durch monetäre Anreize

  • einen schlechten Umgang, z.B.

- Anschuldigungen & übermäßige Kritik

- Bloßstellungen (dazu zählen auch Witze und Sprüche)

- Ignorieren von Meinungen

  • eine mangelnde Beteiligung, indem du

- deine Mitarbeiter vor vollendete Tatsachen stellst

- ihre Vorschlägen ignorierst

- ihnen nicht das Gefühl von Bedeutsamkeit vermittelst

  • Mangelndes Equipment oder andere Arbeitsbehinderungen


Motivation wird schnell zu Frust, wenn wir arbeiten wollen, es aber unmöglich ist z.B. aufgrund nicht funktionierender Technik oder zu wenig Personal.


Und auch vermeintlich motivierende Tools wie Ranglisten und Wettbewerbe können die Motivation reduzieren anstatt sie zu steigern.



Die Folgen demotivierter Teams


Einige Folgen die demotivierte Mitarbeiter mit sich bringen, sind wohl ziemlich offensichtlich: Sie arbeiten schlechter. Sie erbringen weniger und schlechtere Leistungen, machen mehr Fehler und zeigen weniger Initiative.


Die Konsequenzen können aber noch weiter reichen. Eine hohe Anzahl an Kündigungen - von Seiten des Arbeitnehmers und des Arbeitgeber- kann zu einer hohen Fluktuation führen, die wiederum enorme Kosten zur Folge hat.


Unzufriedenheit ist ein starker Motivationsfaktor, etwas zu ändern.

Dazu kommt, dass unzufriedene Mitarbeiter ihrem Ärger auch öfters kundtun als zufriedene, wodurch dein Ruf als Arbeitgeber leiden kann. Ein schlechtes Image kann qualifizierte und engagierte Bewerber davon abhalten, sich bei dir zu bewerben. Stattdessen bewerben sich unmotivierte Arbeitnehmer bei dir, die weniger wählerisch bei der Wahl ihres Geldgebers sind - und ein Teufelskreis entsteht.


Ein Unternehmen mit unzufriedenen und unmotiverten Mitarbeitern wird nie den größtmöglichen Erfolg erreichen und wird an Effizienzverlusten leiden.



Was bleibt, wenn die Motivation vergeht? Die Gewohnheiten


Zurück zu der Frage, wie entscheidend Motivation für den Erfolg ist. Natürlich ist Motivation per Definition notwendig für jegliche Entwicklung. Ohne sie gäbe es keinen Antrieb, irgendetwas zu tun.


Wenn ich behaupte, dass Motivation zweitrangig ist, meine ich folgendes: Für die Erreichung von Zielen brauchen wir keinen Tatendrang und keinen starken Wunsch.


Was wir brauchen, sind gute Gewohnheiten.

Gewohnheiten sind automatisierte Tätigkeiten, die wir oft und regelmäßig ausführen. Mehr als 40% unserer täglichen Handlungen sind Gewohnheiten, über die wir nicht nachdenken.


Ein tiefer Wunsch und starker Tatendrang sind super wichtig für den Start eines neuen Vorhabens. Sie sind der Grund, weshalb wir etwas beginnen, aber nicht der Grund, weshalb wir etwas durchziehen.


Denn auch die größte, anfängliche Motivation ist nur vorübergehend. Dabei kann es um einen neuen Job, einen neuen Sport oder eine neue Beziehung gehen. Irgendwann verschwinden die Begeisterung und die Aufregung.


Gewohnheiten fangen dort an, wo Motivation aufhört.

Unser Motivation wird auf die Probe gestellt. Wir nehmen an, dass diese neue Sache in unserem Leben ein Bedürfnis von uns erfüllt, doch vielleicht haben wir ja geirrt? Das Bedürfnis wurde (noch) nicht befriedigt. Vielleicht wurde es erfüllt, aber nun hat es sich geändert oder es entsteht ein neues, anderes Bedürfnis?


Hier wird klar, dass es eben nicht die Motivation ist, die uns ein Vorhaben durchstehen lässt. Spätestens bei Betrachtung von negativen Gewohnheiten wird klar, dass sie stärker sind als unsere Motivation.


Wie oft nehmen uns etwas vor, mehr Sport zu machen, uns gesünder zu ernähren oder eben auch auf der Arbeit mehr zu leisten, doch wir scheitern, weil wir es anders gewohnt sind.

Wenn du mir nicht zustimmst, weil ja auch Gewohnheiten einen Antrieb brauchen, lass’ uns auf folgendes einigen:


Gewohnheiten können als eine Art von Motivation betrachtet werden.

Weil das Thema so wichtig für Unternehmen ist, findest du hier einen umfangreichen Artikel darüber, dass Gewohnheiten entscheidender für Erfolg sind als Motivation Warum Gewohnheiten entscheidend für den Erfolg sind - und nicht Motivation!




Fazit: Die richtige Motivation zu erzeugen ist nicht leicht - aber machbar!

  • Motivation ist der Antrieb zu jeder Handlung (und zu jedem Unterlassen einer Handlung).

  • Motive entstehen durch das Bedürfnis, ein Mangelempfinden zu beseitigen.

  • Intrinsische Motivation kommt von innen heraus.

  • Extrinsische Motivation entsteht durch Anreize von außen.

  • Monetäre Anreize sind extrinsisch und messbar.

  • Nicht monetäre Anreize sind immateriell und nicht messbar.

  • Das Einkommen ist für die meisten Menschen der Hauptmotivator zum Arbeiten.

  • Mehr Gehalt führt nicht automatisch zu mehr Motivation.

  • Extrinsische Anreize sind ein Tauschgeschäft für Belohnungen.

  • An extrinsische Belohnungen gewöhnen wir uns schnell, daher befriedigen sie uns nur kurz.

  • Ein respektvoller und konstruktiver Umgang kann extrinsische und intrinsische Motivation erzeugen.

  • Mitspracherechte und Beteiligung können intrinsische Motivation hervorrufen.

  • Demotivation zu verhindern kann wichtiger sein, als Motivation erzeugen zu wollen.

  • Demotivation führt zu einem Leistungsabfall, verminderter Produktivität und Unzufriedenheit.

  • Unzufriedenheit kann eine starke Motivation hervorrufen, um die eigene Situation zu verändern.

  • Die Folge: eine hohe Fluktuation, die mit erhöhten Kosten verbunden ist.

  • Selbst die größte Motivation vergeht irgendwann, was bleibt, sind die Gewohnheiten.

  • Gewohnheiten haben einen stärkeren Einfluss auf den Erfolg als Tatendrang Motivation

Motivation Zusammenfassung HAPPINESS MANAGEMENT BLOG
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Wie motivierst du dein Team?

Welche Erfahrungen hast du mit den genannten Anreizen gemacht?

Deine Meinung interessiert uns, daher schreibe sie uns bitte in die Kommentare!



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